Advertorial

Allgemein

Ein Advertorial ist eine Werbung, die die Werbeaussage in einen vermeintlich redaktionellen Kontext setzt. Für Publisher sind solche Beiträge eine lohnenswerte Einnahmequelle. Autoren hingegen können sich und ihr Produkt auf Webseiten mit vielen Lesern anpreisen. Im Unterschied zu einem Gastbeitrag besteht ein Advertorial meist aus einem maßgeschneiderten Werbetext und liefert nur geringfügig einen Mehrwert an Informationen.

Advertorials müssen nach deutschem Presserecht als Anzeige gekennzeichnet werden. In der Praxis ist diese Kennzeichnung allerdings häufig nur schwer erkennbar. In Einzelfällen ist die Grenze zwischen Anzeige und redaktionellem Inhalt fließend.


Regelungen zur Veröffentlichung

Nach Ziffer 7 des deutschen Pressekodex müssen journalistische Texte und Werbung streng getrennt werden. Dieses Trennungsgebot hat zur Folge, dass viele große Verlage ihre Advertorials mit dem Hinweis „Anzeige“, „Sponsored Post“ oder „Sponsored Link“ kennzeichnen.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Ziffer 7.2. Danach dürfen sämtliche redaktionellen Veröffentlichungen nicht die Grenze zur Schleichwerbung überschreiten. Wann genau ein Beitrag, der ein Produkt oder ein Unternehmen anpreist, allerdings diese Grenze überschreitet ist nicht immer eindeutig. Eine solche Überschreitung lässt sich grundsätzlich dann annehmen, wenn für den Beitrag bezahlt wurde.

Der Pressekodex lässt sich dabei grundsätzlich auch auf die Einbindung von grafischen Elementen in einen redaktionellen Beitrag oder die Anpreisung des Produkts über private Social Media Accounts anwenden!


Redaktioneller Beitrag vs. Advertorial

Wann genau ein Beitrag allerdings „werblich“ ist, ist umstritten. Redaktionelle Beiträge zeichnen sich durch Objektivität und Fachwissen aus. Advertorials Texte hingegen verstecken die Botschaft „Kaufe das Produkt XY!“ in einen vermeintlichen redaktionellen Beitrag.


Advertorials und SEO?

Ein Advertorial ist in erster Linie Werbung. Das bedeutet, dass die meisten externen Links innerhalb eines solchen Beitrags auf „nofollow“ gesetzt werden. Dennoch kann die Veröffentlichung eines Advertorials auf einer trafficstarken Seite dazu führen, dass die Bekanntheit der eigenen Marke oder des Produkts gesteigert wird.

Außerdem besteht die Möglichkeit, dass andere Publisher auf die Brand aufmerksam werden und die Inhalte des Advertorials teilen. Dadurch können im besten Fall organische Backlinks entstehen. Dennoch ist Vorsicht geboten: Der massive Einsatz von Advertorials zum Backlinkaufbau wird von den meisten Suchmaschinen heute negativ bewertet und kann im schlimmsten Fall ein Verstoß gegen die Webmaster Guidelines sein.