Datenschutz

Definition - Was versteht man unter Datenschutz?

Der Schutz personenbezogener Daten, wird gemeinhin als Datenschutz bezeichnet und gehört zu den Grundrechten innerhalb der Europäischen Union. Dieser wurde in der Richtlinie 95/46/EG festgeschrieben und im Jahr 2001 in nationales Recht der Bundesrepublik Deutschland umgesetzt. Hier gelten natürlich noch eine Vielzahl weiterer Vorgaben zum Datenschutz.




Die Geschichte des Datenschutzes

Geschaffen wurde der Begriff in den 1970er Jahren und fand 1977 Eingang in die Gesetzgebung der BRD. In den USA machte man sich in den 1960er Jahren - in der Regierungszeit von John F. Kennedy - Gedanken über die Schaffung eines nationalen Datenzentrums. So sollte es Unternehmen und Behörden in den USA erleichtert werden, Daten der Bürger zu sammeln und aufzubewahren. 1974 wurde der Privacy Act beschlossen, der Regeln für die Bundesbehörden festlegte. Ein Gutachten kam kurze Zeit später zu dem fatalen Entschluss, dass sich der private Datenschutz durch den Wettbewerb regeln würde. In den USA gibt es keine Möglichkeit, in seine gesammelten Daten Einsicht zu erhalten, falsche Informationen korrigieren zu lassen und überhaupt in Erfahrung zu bringen, welche Daten gespeichert werden. Dies gilt aber nur für Staatsbürger der USA bzw. länger dort lebende Ausländer. In der Bundesrepublik Deutschland wurde bereits 1970 das erste Datenschutzgesetz erlassen - durch das Bundesland Hessen. Sieben Jahre später wurde das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) erlassen. 1980 wurden gemeinsam mit allen anderen OECD-Staaten „Guidelines on the Protection of Privacy and Transborder Data Flows of Personal Data“ verfasst, die die Datenschutzbestimmungen der einzelnen Länder auf ein gemeinsames Niveau anheben sollten. Ein Jahr später veröffentliche der Europarat die „Europäische Datenschutzkonvention“, die von insgesamt 46 Staaten ratifiziert wurde und noch immer Gültigkeit besitzt.




Welche Bereiche umfasst der Datenschutz?

Die Bedeutung des Datenschutzes ist seit der Entwicklung der Digitaltechnik stetig gestiegen, weil Datenerfassung, Datenhaltung, Datenweitergabe und Datenanalyse immer einfacher werden. Technische Entwicklungen wie Internet, E-Mail, Mobiltelefonie, Videoüberwachung und elektronische Zahlungsmethoden schaffen neue Möglichkeiten zur Datenerfassung. Interesse an personenbezogenen Informationen haben sowohl staatliche Stellen als auch private Unternehmen. Sicherheitsbehörden möchten beispielsweise durch Rasterfahndung und Telekommunikationsüberwachung die Verbrechensbekämpfung verbessern, Finanzbehörden sind an Banktransaktionen interessiert, um Steuerdelikte aufzudecken. Unternehmen versprechen sich von Mitarbeiterüberwachung (siehe Arbeitnehmerdatenschutz) höhere Effizienz, Kundenprofile sollen beim Marketing helfen und Auskunfteien die Zahlungsfähigkeit der Kunden sicherstellen (siehe Verbraucherdatenschutz, Schufa, Creditreform). Hierzu zählen unter anderem die Erfassung, die Speicherung, die Weiterverarbeitung, aber auch das Sperren und Löschen anfallender personenbezogener Daten. So müssen beispielsweise Steuerdaten, aber auch ärztliche Befunde, Röntgenaufnahmen, MRT- und CT-Aufnahmen bis zu zehn Jahre abgespeichert werden. Hier gilt es, den Personenkreis, der auf diese Daten zugreifen kann, besonders einzuschränken. Sind einige Daten nicht mehr aktuell, müssen aber noch gespeichert bleiben, sind sie zu sperren. Zu den personenbezogenen Daten gehören unter anderem der vollständige Name, Geburtsdatum und Geburtsort, sämtliche Wohnanschriften, Familienstand, Bankverbindungen inklusive PIN, TAN etc., Steuernummer, eventuelle Eintragungen ins Führungszeugnis, gewährte Kredite (Schufa-Auskunft), Sparguthaben, Aktienbesitz, eventuelle Vorstrafen und dergleichen mehr. Besteht beispielsweise die Gefahr einer Straftat, dürfen Telefongespräche erst nach richterlicher Genehmigung abgehört werden. Zugleich müssen Mobilfunk- und Festnetzanbieter Telefondaten über ein halbes Jahr lang abspeichern und den Untersuchungsbehörden zur Verfügung stellen. Da es sich hierbei aber um einen erheblichen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte handelt, dürfen diese Maßnahmen erst nach richterlicher Anordnung durchgeführt werden. Dennoch, dieser Entwicklung steht eine gewisse Gleichgültigkeit großer Teile der Bevölkerung gegenüber, in deren Augen der Datenschutz keine bzw nur geringe Bedeutung in der Praxis hat.




Möglichkeit der Einsichtnahme

Anders als in den USA haben Bürger in Deutschland die Möglichkeit, in ihre gesammelten Daten Einsicht zu nehmen. So können sie beispielsweise einen Auszug aus dem Bundeszentralregister, der dem angegebenen Amtsgericht zugesandt und dort zur Einsicht genommen werden kann, beantragen. In diesem Zeugnis sind sämtliche Vorstrafen aufgeführt. Zugleich ist auch die Beantragung eines persönlichen Führungszeugnisses möglich. Spätestens wenn ein größerer Kredit beantragt wird, ist eine Schufa-Anfrage notwendig. Diese wird meist von der finanzierenden Bank angefordert, eine persönliche Antragstellung ist aber ebenfalls möglich. Auch örtliche Behörden müssen Akteneinsicht - beispielsweise durch einen beauftragten Rechtsanwalt – gewähren.




Datenschutz im Internet

Unternehmen sind dazu angehalten, so wenig wie möglich persönliche Daten zu erheben. Zugleich sollten auch die Anzahl zugriffsberechtigter Personen eingeschränkt werden. Jeder Nutzer kann selbst zu seiner persönlichen Datensicherheit beitragen und somit seine persönlichen Daten im Internet zu schützen. So ist es beispielsweise sinnvoll, Waren nicht durch Vorkasse, sondern auf Rechnung oder per Nachnahme zu erwerben. Ist nur eine Zahlung per Vorkasse möglich, sollten Bezahlverfahren wie PayPal, Sofortüberweisung oder dem Online-Bezahldienst deutscher Banken und Sparkassen genutzt werden. Zudem sollten im Internet - und hier vor allem in den sozialen Netzwerken - nicht allzu viele private Informationen preisgegeben werden. Nicht nur Facebook, Google, Twitter und andere Plattformen sammeln Unmengen an Daten, um beispielsweise auf den Nutzer zugeschnittene Werbung anzuzeigen, sondern auch Geheimdienste, staatliche Behörden und Arbeitgeber machen sich diese Daten zunutze.




Datenschutz im beruflichen Umfeld

Auch im beruflichen Umfeld muss der Datenschutz eingehalten werden. Dem steht das Interesse der Arbeitgeber an einer möglichst effizienten Nutzung der Arbeitszeit, aber auch der Kostenkontrolle und -reduzierung gegenüber. Als Stichwort seien hier nur Begriffe wie Arbeitnehmerkontrolle und Einhaltung der Pausenzeiten genannt. Sie sehen also, das Feld des Datenschutzes ist sehr weitläufig. Achten Sie bei der Weitergabe Ihrer Daten darauf, ob diese unbedingt benötigt werden, und verlangen Sie bei Behörden gegebenenfalls Akteneinsicht. Dieses Recht steht Ihnen - zumindest hier in Deutschland und in einigen europäischen Staaten - zu. Sollte Ihnen nicht klar sein, warum welche Daten benötigt werden, so fragen Sie bei der betreffenden Stelle - beispielsweise beim Kundendienst des Online-Shops - nach.


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